Die Geschichte der Legionärskrankheit

Festgestellt wurde die Legionärskrankheit zum ersten Mal in den USA im Jahr 1976. Medien berichteten über eine sonderbare Krankheit in Philadelphia. 29 Menschen verstarben dort an einer neuen Krankheit, die von nun an Legionärskrankheit genannt wurde. Auch die hoch dosierte Antibiotika-Vergabe konnte die vielen Infizierten nicht retten. In der Folge wurde der verantwortliche Erreger, die Legionellen-Bakterien, identifiziert.

Bei den Erkrankten handelte es sich um Veteranen der American Legion, die sich jedes Jahr in Philadelphia in einem älteren Hotel trafen und gemeinsam Vorträge und Veranstaltungen organisierten. Von den Legionären stammt auch die Bezeichnung „Legionellen“. Nachdem beinahe 150 Legionäre und weitere Dutzende erkrankter Menschen in Krankenhäusern behandelt werden mussten, wurde fieberhaft nach den Erregern gesucht. Inzwischen wird angenommen, dass die Bakterien sich über die Klima-Anlage des Hotels verbreitet hatten.

legionärskrankheit

Über die Anlage wurde auch der Speisesaal belüftet, und auch der zuständige Techniker erkrankte an der Infektion. 39 Passanten hatten sich zudem auf der Straße mit der Legionärskrankheit infiziert, ebenso wie einige weitere Hotel-Besucher. Bei der Annahme handelt es sich jedoch nur um eine Vermutung. Als später die Klima-Anlage auf mögliche Krankheits-Erreger hin untersucht wurde, wurden keine mehr festgestellt.

Auf der Suche nach der Infektions-Quelle wurde zunächst von der Schweine-Influenza ausgegangen. Doch die Suche nach diesen oder anderen schon bekannten Erregern verlief erfolglos. Die Bevölkerung war zunehmend beunruhigt, und man vermutete Pestizide und Gifte als Ursachen.

Die Menschen mieden fortan das Hotel, in dem es zu den massenhaften Infektionen mit der Legionärskrankheit gekommen war, und es musste in der Folge geschlossen werden.
Erst allmählich verdichtete sich der Verdacht, dass es sich um einen bis dahin unbekannten Krankheitserreger handeln könnte, der offenbar über die Luft übertragen wurde. Mit bewährten Methoden konnte er nicht nachgewiesen werden.

Legionella pneumophila

Gefunden wurde der Infektionsherd schließlich wie folgt: Der Experte Joseph MacDade entnahm einem an der mysteriösen Krankheit verstorbenen Hotelbesucher Lungengewebe und fand darauf Organismen, die als Erreger der Legionärskrankheit in Frage kamen. Daraufhin impfte er die Probe an Meerschweinchen und beobachtete dann, dass die Tiere erkrankten.

Bei einer anschließenden Obduktion der Tiere entdeckte MacDade dieselben Mikroorganismen in der Milz der Meerschweinchen und vermehrte sie weiter zu einer eingehenden Untersuchung. Die große Mehrheit der Verstorbenen wies entsprechende Antikörper im Blut auf, und so war bewiesen, dass es sich bei den Organismen um die Erreger der neuen Krankheit handeln musste. Man gab ihnen den Namen Legionella pneumophila, auch Legionellen genannt.

Lungenentzündungen durch Legionellen

Bei Lungenentzündungen durch eine Legionelleninfektion, also durch Legionella pneumophila, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Denn es kann sich um eine lebensgefährliche Krankheit handeln. Ursachen einer Lungenentzündung können neben vielen anderen bakterielle Infektionen sein.

Legionellen können ebenso der Herd der Infektion sein wie zum Beispiel Chlamydia psittaci oder Coxiella burneti, die als mögliche Erreger von Lungenentzündungen bekannt sind. Besondere Gefahr droht, wenn Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erkranken. Auch bei einer Lungenentzündung bei Kleinkindern sollte besonders achtsam vorgegangen werden, ebenso bei einer Lungenentzündung bei Kindern im Allgemeinen. Ob es sich um eine harmlose Erkältung oder eine bakterielle Lungenentzündung bei Kindern handelt, sollte untersucht werden. Ob oder wie viele Legionellen im Trinkwasser vorhanden sind, kann mittels eines Tests herausgefunden werden.

Symptome einer Lungenentzündung

Bei einer Infektion mit Legionella pneumophila zeigen sich die üblichen Symptome einer Lungenentzündung: Hinweise sind unter anderem Schmerzen in der Brust und trockener Husten mit nur wenig oder gar keinem Auswurf.

Bei der Untersuchung der Patienten findet sich über der Lunge ein Rasselgeräusch beim Atmen. Bei etwa 25 Prozent der Patienten wird außerdem Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustkorb gefunden; der Zustand der Patienten verschlechtert sich meist in den ersten vier bis sechs Tagen. Eine ärztliche Behandlung sollte schnellstmöglich eingeleitet werden

Todesfälle durch die Legionärskrankheit

Die Entdeckung ermöglichte es Epidemiologen, alte und ungeklärte Todesfälle aufzuklären. Denn in den USA wurden Proben von Verstorbenen aufbewahrt, deren tödliche Erkrankung nicht identifiziert werden konnte. Offensichtlich hatte es schon früher Epidemien der Legionellose gegeben, ohne dass sie erkannt worden waren. Schon 1957 hatte es eine Epidemie in Minnesota gegeben, bei der 78 Menschen erkrankt waren.

Zwei der Betroffenen Menschen starben. Die große Mehrheit von ihnen hatte in derselben Firma gearbeitet, einem Betrieb, in dem Fleisch verpackt wurde. Offenbar waren auch hier Legionellen verantwortlich gewesen.

Später kam es in Washington zu einer Epidemie. 1965 erkrankten 81 Patienten eines Krankenhauses an schweren Lungenentzündungen, einige von ihnen starben in der Folge. Die Quelle wurde rückblickend in der Bewässerungsanlage für den Rasen vermutet. Bei geöffnetem Fenster hatten die Patienten die Legionellen über winzige Wassertröpfchen in der Luft eingeatmet und sich so infiziert.
Neben weiteren rückblickend festgestellten Fällen gab es auch einen Vorfall in einem spanischen Urlaubshotel. 10 Menschen erkrankten 1973 hier an einer nicht erklärbaren Lungenentzündung.