Die Legionärskrankheit
Immer wieder kommt es trotz sanitärtechnischer Maßnahmen zur Legionärskrankheit. Dabei handelt es sich um eine Infektion des Menschen über die Legionellen-Bakterien.
Eine Übertragung der Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht zu befürchten, da es sich bei Legionellen um Keime handelt, also nicht um einen übertragbaren Virus.
Wasser ist der natürliche Lebensraum von Legionellen, meist werden die Bakterien also übers Wasser aufgenommen. In den meisten Fällen gelangen sie über Tröpfchen in der Luft in die Lunge des Menschen.
In seltenen Fällen gelangen sie über offene Wunden in den Körper, wo es zu einer Infektion kommen kann.
Symptome beim Pontiac-Fieber
Nur wenige Fälle von Legionellose werden überhaupt als solche erkannt. Die Mehrzahl verläuft so mild, dass sie wohl meist nicht einmal behandelt werden. Das Pontiac-Fieber, eine Form der Legionellose, verläuft ähnlich wie eine Erkältung mit Symptomen wie Kopfschmerz, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Ohren-, Glieder- und Halsschmerzen. Auch wenn diese Krankheit nicht allzu gefährlich ist, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Denn es kann sich auch um die gravierendere Legionärskrankheit handeln, die andere Art der Legionellose. Die geht zwar mit ähnlichen Anzeichen einher. Doch sie kann zu gefährlichen Lungenentzündungen führen. Warum manche Menschen an Pontiac-Fieber, andere an der Legionärskrankheit erkranken, ist noch nicht endgültig geklärt worden. Es hängt meist davon ab, inwieweit sich die Bakterien im menschlichen Körper weiter vermehren können.
Die größte Gefahr, Legionellen einzuatmen und sich dabei mit der Infektion zu infizieren, besteht im Krankenhaus. Trotz vermehrter Anstrengungen haben nach wie vor wohl 20 bis 40 Prozent der Krankenhäuser es nicht geschafft, Legionellen zu bekämpfen. Dabei unterscheiden sich die Krankenhäuser stark in ihrer Qualität.
Dazu kommt, dass sie oft nicht transparent und ehrlich mit den Fällen umgehen, und es so eine höhere Dunkelziffer geben mag. Die Fälle von Legionellosen, die im Krankenhaus erworben werden, sind manchmal Einzelfälle. Manchmal handelt es sich jedoch auch um regelrechte Epidemien. Nur bei solchen Epidemien wurde bisher überhaupt das Pontiac-Fieber diagnostiziert. Vermutlich wird es jedoch nur bei massenhaftem Auftreten als solches erkannt. Rund zwei Prozent der Bevölkerung trägt entsprechende Anti-Körper im Blut. Daraus kann man rückschließen, dass wohl bis zu einer Million Menschen in Deutschland im Jahr an dem Fieber erkranken. Zu Todesfällen kam es in diesem Zusammenhang bisher noch nicht, meist sind die Menschen nach wenigen Tagen schon wieder gesund.
Bei der Legionärskrankheit, die in einer Klinik erworben wird, ist die Sterblichkeit besonders hoch. Denn die Patienten haben meist ein ohnehin geschwächtes Immunsystem. Es wird von bis zu 1300 Todesfällen in Deutschland im Jahr ausgegangen, die durch die Legionärskrankheit verursacht wurden. Als Therapie wird eine Behandlung mit Antibiotika empfohlen. Das Medikament sollte über zwei Wochen hinweg gegeben werden.
Wird eine Lungenentzündung nicht ausreichend behandelt, so kann sie im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Ein Arztbesuch wird daher im Zweifel dringend empfohlen. Die Diagnose wird durch einen Nachweis der Erreger gestellt.
Zudem kann sie auch über den Nachweis von Anti-Körpern im Blut der Patienten erfolgen, dies geschieht in der Mehrzahl der Fälle. Anti-Körper sind Stoffe, die bei Kontakt mit dem Erreger vom Abwehr-System gebildet werden, um die Bakterien abzuwehren. Bei Legionellose können sie jedoch zu spät gebildet werden oder wirkungslos bleiben. Unter ärztlicher Aufsicht sollte daher die Therapie mit Antibiotika erfolgen. Als besonders gefährdet für die Infektion gelten Menschen ab einem Alter von etwa 50 Jahren.
Risikofaktor
Ähnliches trifft bei Menschen zu, die eine Organ-Transplantation hinter sich haben. Jedoch infizieren sich nur rund zehn Prozent der Menschen im eigenen Zuhause oder am Arbeitsplatz mit der Legionärskrankheit. Wahrscheinlicher ist es, auf Reisen, im Hotel oder im Krankenhaus zu erkranken. Zu Infektionen kommt es zumeist bei Reisen im Inland, nur ein Viertel steckt sich im Ausland an. Zu den weniger häufigen Infektionen im Ausland kam es besonders in der Türkei, in Italien und in Spanien. Rund ein Drittel der Patienten infizierten sich auf Reisen.